16.08.2014

Feuerwehr-Nachwuchs besteht Grundkursus in Merzen

Merzen. Die Feuerwehren im Altkreis Bersenbrück müssen sich um ihren Nachwuchs offenbar noch keine Sorgen machen: Erneut haben 24 junge Einsatzkräfte aus den Samtgemeinden Neuenkirchen und Fürstenau die Truppmann-Ausbildung mit Erfolg abgeschlossen. Mit diesem Lehrgang beginnt die Karriere im Ehrenamt.

 

Die Jugendlichen – unter ihnen sind auch zwei junge Frauen – sitzen an diesem Samstagnachmittag im Feuerwehrhaus in Merzen. Vor ihnen liegt ein Bogen mit 20 Fragen. 45 Minuten haben sie Zeit, die richtige aus den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten anzukreuzen. Abgefragt werden Themen wie Rechtsgrundlagen, Fahrzeug- und Gerätekunde, Unfallverhütungsvorschriften sowie das richtige Vorgehen bei einem Löschangriff und bei technischen Hilfeleistungen.

 

16 Prüflinge stellen sich dem ersten Teil der Truppmann-Ausbildung. Die übrigen acht haben die vor zwei Jahren bereits erfolgreich absolviert, müssen aber erneut an einer schriftlichen Prüfung teilnehmen, die für den zweiten Teil der Truppmann-Ausbildung obligatorisch ist.

 

Frank Finkemeier, Kreisausbildungsleiter der Feuerwehr, nimmt die Prüfungen ab. Zwar sitzen die künftigen Feuerwehrmänner sichtbar nervös am Tisch, aber alle Aufregung ist unbegründet. Zwei Stunden später gibt Finkemeier bekannt, dass alle Teilnehmer bestanden haben – trotz einiger verzeihlicher Flüchtigkeitsfehler.

 

Immer wieder wird nach seinen Worten die Frage nach dem Einsatz der vierteiligen Steckleiter falsch beantwortet. „Die ist zwar 8,40 Meter lang, reicht aber nur bis zum zweiten Obergeschoss, aber eben nicht bis in 8,40 Meter Höhe“, schmunzelt er. Dennoch: „Das vermittelte Wissen sitzt, den Feinschliff bekommt ihr in den nächsten zwei Jahren“, sagt er zu den Teilnehmern des Truppmann-1-Lehrgangs.

 

Doch bevor alle 24 Feuerwehrnachwuchskräfte ihre Leistungsnachweise ausgehändigt bekommen, müssen die Prüflinge des ersten TM-Lehrgangs noch eine Praxisübung ablegen. In zwei Gruppen ist ein sogenannter dreiteiliger Löschangriff nachzustellen. Mit einem Einsatzwagen erreichen die Trupps den Ort des Geschehens, in diesem Fall den Wendehammer im Merzener Gewerbegebiet Am Diek, nur wenige Meter vom Feuerwehrhaus entfernt. Die Kommandos der Gruppenführer hallen über den Platz. Die Prüflinge gehen Schritt für Schritt vor, wie sie es in den vergangenen zwei Monaten erlernt haben.

 

Die Handgriffe sitzen. Der Hydrant ist schnell gefunden, die Schläuche zum vermeintlichen Feuer verlegt, die Tragkraftspritze angeworfen. Dann richten die Feuerwehrmänner nach einem „Wasser, marsch!“ den Strahl in die Büsche.

 

Das alles dauert etwas länger als gewöhnlich. Kreisausbildungsleiter Finkemeier und Dieter Dohm, Ausbildungsleiter für die Feuerwehren der Samtgemeinde Neuenkirchen, haben dafür vollstes Verständnis. „Die Handgriffe sitzen natürlich noch nicht 100-prozentig. Aber alle haben verstanden, worauf es ankommt“, lobt Finkemeier die Leistung.

 

Stolz nehmen die Jugendlichen am Ende ihre Leistungsnachweise entgegen. Ein dickes Lob von Vertretern der Samtgemeinden und der Feuerwehren bekommen sie mit auf den Weg und den Rat, „im Einsatzfall stets auch an ihre eigene Sicherheit zu denken“.

 

Den Truppmann-1-Lehrgang bestanden: Malte Biemann, Lukas Roßkamp, Louis Sievers, Alexander Nowack (alle Feuerwehr Berge), Lukas Rodefeld, Marvin Struckmann (alle Feuerwehr Bippen), Aron Buck, Ringo Müller, Michael Petrov (alle Feuerwehr Fürstenau), Tobias Jansen (Feuerwehr Grafeld), Nick Beckmann, Matthias Küpker (alle Feuerwehr Ohrte-Ohrtermersch), Marc Wessling (Feuerwehr Ueffeln), Kathrin Schumacher, Michael Hegemann, Marcus Wehlage (alle Feuerwehr Merzen).

 

Den Truppmann-2-Lehrgang bestanden: Jörn König, Dennis Nonn (alle Feuerwehr Fürstenau), Henning Schenke (Feuerwehr Ohrte-Ohrtermersch), Sarah Brüwer (Feuerwehr Schwagstorf), Marcel Hegemann, Stefan Hallermann, Fabian Glurich, Lukas Gülker (alle Feuerwehr Merzen).

 

Text und Bilder: Christian Geers

09.05.2014

Feuerwehrverband Bersenbrück hat 1370 Mitglieder

Merzen. 1370 Mitglieder haben die 32 Feuerwehren im Altkreis Bersenbrück. Mehr als ein Drittel von ihnen nahm am Freitagabend an der Versammlung des Feuerwehrverbandes Altkreis Bersenbrück in Merzen teil. Im Mittelpunkt stand dabei die Ehrung langjähriger Einsatzkräfte. Das Treffen nutzte die Feuerwehrführung aber auch, um Bilanz zu ziehen und einen Blick auf kommende Aufgaben zu werfen.

 

494 Feuerwehrmänner und -frauen sitzen an den Tischen in der Schützenhalle Südmerzen, als Verbandsvorsitzender Manfred Buhr ans Mikrofon tritt. „Das ist eine sehr gute Resonanz“, stellt er fest. Diese hohe Beteiligung dokumentiere, „dass die Personaldecke in den Feuerwehren im Altkreis Bersenbrück leicht zunehmend ist“. 1370 Mitglieder engagierten sich neben ihrem Beruf in ihrer Freizeit für die Gesellschaft, darunter seien 52 Frauen. Dass deren Mitarbeit in Zukunft ebenfalls unverzichtbar ist, davon ist Buhr überzeugt. Er appelliert an die Feuerwehren, weiter Werbung zu machen, „denn ohne die Frauen geht es nicht“.

 

Gute Nachwuchsarbeit leisteten auch die zehn Jugendfeuerwehren im Verbandsgebiet. Und noch eine Zahl listet Manfred Buhr auf: 1200 Einsätze verzeichneten die 32 Feuerwehren zwischen Quakenbrück und Bramsche, zwischen Fürstenau und Gehrde im vergangenen Jahr.

 

Der Verbandsvorsitzende bedankt sich ausdrücklich bei den Städten und Gemeinden, die die Feuerwehren kontinuierlich und zielgerichtet für ihre Aufgaben ausgestattet hätten. „Das System Feuerwehr funktioniert nur, wenn wirklich alle dahinterstehen.“ Jedes Jahr stellten sich neue Herausforderungen, Aufgabe des Feuerwehrverbandes sei deshalb, vorausschauend zu arbeiten.

 

Neuenkirchens Samtgemeindebürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay bringt es auf den Punkt: Die Feuerwehren seien Garant für „das soziale Miteinander in einer Kommune und für die Sicherheit der Bürger“. Die Gesellschaft brauche das Ehrenamt, das allerdings nicht überfrachtet werden dürfe. Und immer müsse im Blick behalten werden, dass sich die Aufgaben der Feuerwehren in den vergangenen Jahren vergrößert hätten und alle Einsatzkräfte nicht nur ihre Freizeit zur Verfügung stellten, sondern auch Gesundheit und Leben riskierten. Aufgabe der Kommunen wie der Samtgemeinde Neuenkirchen sei, für gute Rahmenbedingungen zu sorgen. „Dazu braucht es baulich, sachlich und technisch exzellente Feuerwehrhäuser“, so die Neuenkirchener Verwaltungschefin, die seit dem 1. Mai im Amt ist.

 

Regierungsbrandmeister Frank Knöpker aus Lohne (Wietmarschen), zuständig für die Landkreise Emsland, Grafschaft Bentheim, Osnabrück sowie die Stadt Osnabrück, appelliert an die Politik, die Ausstattung der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes wie vereinbart sicherzustellen. Wenn darüber hinaus immer neue Schutzziele definiert würden, müsse auch mehr Geld zur Verfügung gestellt werden. Gemeinsam mit Industrie- und Handelskammern sowie den Wirtschaftsverbänden wird die Feuerwehr nach den Worten des Regierungsbrandmeisters „Werbung machen, um zu zeigen, wie wertvoll Feuerwehrmänner in einer Firma sind“. Beide, Firmen und Feuerwehr, seien auf Fachkräfte angewiesen, so Knöpker. „Für mich ist die Feuerwehr schließlich kein Hobby, sondern eine Lebenseinstellung“, sagt der Gast aus der Grafschaft Bentheim. Ein Satz, den auch die 494 Anwesenden auf sich selbst bezogen haben dürften, wie der kräftige Applaus zum Schluss seiner Ausführungen deutlich macht. Weitere Grußworte sprechen Merzens stellvertretender Bürgermeister Georg Weglage, stellvertretender Landrat Werner Lager, SPD-Landtagsabgeordneter Claus Peter Poppe und der Leiter des Polizeikommissariates Bersenbrück, Oliver Voges.

 

Das letzte offizielle Wort an diesem Abend hat Cornelis van de Water, stellvertretender Verbandsvorsitzender und Kreisbrandmeister. Er stellt kurz die Pläne für den Neubau eines Kreislogistikzentrums in Bersenbrück vor. Das Projekt, das zwischen sieben und acht Millionen Euro koste, soll im Süden der Stadt verwirklicht werden.

 

Auf dem Gelände will der Landkreis Osnabrück die Feuerwehrtechnische Zentrale (FTZ), die Straßenmeisterei, die Zulassungsstelle und das Veterinärwesen zusammenfassen. Im Mai, so van de Water, werde ein überarbeiteter Plan vorgelegt. Mit dem Spatenstich sei zum Jahresende zu rechnen. „Damit bekommen wir eine moderne FTZ, die auch nötig ist“, so der Kreisbrandmeister.

 

Mit Blick auf die Mitgliederentwicklung ließ auch van de Water keinen Zweifel daran, dass die Feuerwehren im Landkreis „sehr stabil ist“. Froh stimme ihn, dass es im Kreis zwei bis drei Neugründungen von Jugendfeuerwehren geben werde.

 

Ehrungen beim Feuerwehrverbandstag in Merzen

 

Das Feuerwehr-Ehrenzeichen verlieh der Feuerwehrverband Altkreis Bersenbrück in der Versammlung in Merzen an diese passiven Mitglieder: 70 Jahre: Walter Hugenschütt (Feuerwehr Pente), Heinrich Hellmich (Sögeln), Werner Hagemann (Bramsche); 60 Jahre: Heinz Hackmann (Nortrup), Rudi Stöckel (Fürstenau), Albert Hedemann (Epe), Hermann Grünebaum (Epe); 50 Jahre: Heinrich Grahlmann (Badbergen), Hermann Wehrenberg (Gehrde), Hans Dalheim (Bersenbrück), Jochen Langer (Fürstenau), Martin Kremer (Bippen), Dietmar Niedergesäß (Kettenkamp), Bernhard Mertens (Neuenkirchen), Heinz Erdwin (Bramsche), Reinhard Vullbrock (Bramsche), Reinhold Warning (Epe); 40 Jahre: Erwin Dieckmann (Grönloh), Manfred Frerichs (Talge), Dieter Holthaus (Vechtel), Bernhard Schröder (Voltlage), Manfred Schäfer (Sögeln), Bernhard Ossenbeck (Epe).

 

Die bronzene Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen ging an Alfons Pellenwessel (Alfhausen) und Wilhelm Schwalenberg (Epe), die silberne Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen an Rainer Dunschen (Hesepe).

 

Das Feuerwehr-Ehrenzeichen für langjährige Mitgliedschaft verlieh der Landkreis Osnabrück diesen aktiven Mitgliedern: 40 Jahre: Manfred Buhr (Feuerwehr Nortrup), Norbert Bosse (Alfhausen), Josef Kemper (Alfhausen), Erich Olberding (Alfhausen), Aloys Prinz (Bersenbrück), Wilhelm Klein-Endebrock (Engter), Gustav Rotert (Engter), Uwe Winter (Engter), Walter zur Heide (Engter), Jürgen Niemann (Epe), Wilhelm Frommhagen (Hesepe), Heinz Hugenschütt (Pente), Michael Rodefeld (Pente), Arnold Strehl (Sögeln), Ralf Hälßig (Bippen), Burkhard Welper (Fürstenau), Dieter Dresmann (Grafeld), Rudolf Herrmann (Grafeld), Friedhelm Schulte (Grafeld), Heinrich Friemerding (Voltlage).

 

Text und Fotos: Christian Geers

09.05.2014

Neuenkirchens Ex-Samtgemeindebürgermeister geehrt

Merzen/Neuenkirchen. Neuenkirchens ehemaliger Samtgemeindebürgermeister Martin Brinkmann ist mit der Ehrenmedaille in Silber des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen ausgezeichnet worden.

 

Der 65-Jährige erhielt die Auszeichnung in der Versammlung des Feuerwehrverbandes Altkreis Bersenbrück in Merzen überreicht. Brinkmann, bis Ende April, hauptamtlicher Samtgemeindebürgermeister , habe die Belange der Freiwilligen Feuerwehren in Merzen, Neuenkirchen und Voltlage „maßgeblich unterstützt“, sagte Cornelis van de Water in der Laudatio.

 

Der stellvertretende Vorsitzende des Feuerwehrverbandes Altkreis Bersenbrück und Kreisbrandmeister zählte die Verdienste des früheren Verwaltungschefs auf. So seien alle drei Feuerwehrhäuser grundlegend saniert oder erneuert worden: In Neuenkirchen und Voltlage seien Neubauten entstanden, in Merzen sei eine vierte Fahrzeugbox gebaut worden.

 

„Durch diese Baumaßnahmen konnte die Arbeit der Feuerwehren in der Samtgemeinde Neuenkirchen entscheidend verbessert werden“, zitierte van de Water aus der Begründung. Auch die Ausstattung mit Gerätschaften und Fahrzeugen „ist immer auf gutem Stand gehalten und den notwendigen Entwicklungen angepasst worden“. Der frühere Verwaltungschef habe sich in den verantwortlichen Samtgemeindegremien dafür eingesetzt, die Wehren nach dem Stand der Technik „bedarfsgerecht und zielorientiert“ auszustatten. Gleiches gelte für die Ausbildung der Feuerwehrmitglieder, die Brinkmann am Herzen gelegen habe, so Cornelis van de Water weiter.

 

Für die Verleihung der Ehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes an Martin Brinkmann hätten sich die drei Ortsbrandmeister sowie der Gemeindebrandmeister „einstimmig und vorbehaltlos ausgesprochen“.

 

Text und Foto: Christian Geers

28.02.2014

Merzener Feuerwehr auch als Tieretter unterwegs

Merzen. Merzens Feuerwehrmänner helfen in allen Lebenslagen: als Retter bei Bränden und Verkehrsunfällen und als gern gesehene Einsatzkräfte bei der Beseitigung von Sturmschäden. Auch als Tierretter waren sie 2013 dreimal im Einsatz: Erfolgreich befreiten sie ein Pony und ein Schwein aus einer Güllegrube. Nur ein entflogener Wellensittich wollte sich von ihnen nicht in den Käfig zurückbringen lassen. Er flog davon.

 

Rückblick: Das Jahr 2013 sei für die 66 Mitglieder der Feuerwehr ein durchaus arbeitsreiches Jahr gewesen, berichtete Ortsbrandmeister Martin Kornhage in der Jahreshauptversammlung.

 

Statistik: 53 Einsätze sind in seinem Jahresbericht aufgeführt, darunter befinden sich 14 Brände, 35 Hilfeleistungen und vier Alarmübungen. Vom Flächenbrand bis zum Feuer in einem Campingwagen ist alles dabei. Kanalspülen, die Beseitigung von Sturmschäden und die besagten drei Tierrettungen machen den Großteil der Hilfeleistungen aus. Insgesamt leisteten die Mitglieder 4624 Stunden. Das sei eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, merkte Kornhage an und machte die gestiegene Zahl der Einsätze als auch die hohe Einsatzbeteiligung dafür verantwortlich.

 

Wahlen: Bei den Wahlen zum Ortskommando gab es zwei Veränderungen: Christian Pöttker ist neuer Atemschutzgerätewart. Er löst Andreas Thünker ab, der seit 2007 im Amt war und inzwischen in die Feuerwehr Alfhausen wechselte. Neuer Gruppenführer der Gruppe II ist Ewald Meyer. Er ist Nachfolger von Gregor Hackmann, der auf eine weitere Amtszeit verzichtet hatte. Meyer ist neben dieser Funktion auch stellvertretender Gerätewart. 2015 soll diese Position neu besetzt werden.

 

Einstimmig wiedergewählt wurden die übrigen Kommandomitglieder: Thomas Bokeloh (Schriftführer), Heiner Hesselbrock, Thomas Menke (Gruppenführer Gruppe I), Winfried Hesselbrock (Kassierer), Georg Gülker (Sicherheitsbeauftragter), Gerätewarte: Reinhard Wehlage, Ewald Meyer.

 

Ehrungen: Seit einem Vierteljahrhundert gehören Ortsbrandmeister Martin Kornhage und Christian Schumacher der Freiwilligen Feuerwehr Merzen an. Dafür zeichnete sie der Landkreis Osnabrück mit dem Niedersächsischen Ehrenzeichen aus.

 

Grußworte: Neuenkirchens Gemeindebrandmeister Herbert Kempe teilte mit, dass der Digitalfunk im ersten Quartal 2015 eingeführt werde. Der Landkreis Osnabrück plane, in der Samtgemeinde Neuenkirchen drei sogenannte Umsetzer aufzustellen, damit eine störungsfreie Funkverbindung gewährleistet sei. In Merzen, Neuenkirchen und Voltlage gebe es 185 Feuerwehrmitglieder, davon seien 141 im aktiven Dienst. 2013 habe es insgesamt 26 Brände und 130 Hilfeleistungen gegeben. „Dabei sind mehr als 10000 Stunden ehrenamtlich geleistet worden“, rechnete Kempe vor.

 

Gregor Schröder, Bürgermeister der Gemeinde Merzen und stellvertretender Bürgermeister der Samtgemeinde Neuenkirchen, lobte die Arbeit der Wehr. „Der Samtgemeinderat weiß sehr genau, was er für die drei Feuerwehren zu leisten hat“, sagte er. Die Aufgabe der Mitglieder sei „gewaltig“, sie bräuchten für die immer aufwendigeren Einsätze „stets vernünftiges Gerät“.

 

Termine: Am Freitag, 9. Mai, ist die Freiwillige Feuerwehr Merzen Ausrichter des Verbandstages des Feuerwehrverbandes Altkreis Bersenbrück. Ausgerichtet wird das Treffen in der Schützenhalle Südmerzen. Zuvor jedoch, am Samstag, 29. März, treffen sich die drei Feuerwehren der Samtgemeinde zum Fußballturnier in Merzen. Hier müssen die Kicker der Feuerwehr Voltlage den im Vorjahr gewonnenen Pokal verteidigen.

 

Zum Feuerwehrmann ernannte Ortsbrandmeister Martin Kornhage in der Versammlung Tobias von der Haar, Markus Bokeloh und Marco Grahs. Zum Oberfeuerwehrmann beförderte er Frank Hallermann, zum 1. Hauptfeuerwehrmann Thomas Bokeloh. Neuenkirchens Gemeindebrandmeister Herbert Kempe beförderte Martin Kornhage zum Oberbrandmeister und den stellvertretenden Merzener Ortsbrandmeister Karl-Heinz Kenning zum Oberlöschmeister.

 

Foto und Text: Christian Geers

03.02.2014

Feuerwehr Merzen erhält eine Wärmebildkamera

 Merzen. Die Feuerwehr Merzen ist als Erste der drei Wehren in der Samtgemeinde Neuenkirchen mit einer Wärmebildkamera ausgestattet worden. Etwa 9000 Euro investierte die Samtgemeinde in die technische Ausstattung.

 

Eine Wärmebildkamera ist eine echte Arbeitserleichterung für die Feuerwehr, das zeigte vor der offiziellen Übergabe an die Feuerwehr Merzen ein gespielter Rettungseinsatz im Pfarrheim der St.-Lambertus-Gemeinde. Dazu haben die Feuerwehrmänner einen Gruppenraum im Keller kurzfristig eingenebelt und zwei ihrer Mitglieder versteckt, die in die Rolle der Opfer schlüpfen.

 

Genau diese Vermissten soll ein Trupp mit schwerem Atemschutz finden. Das Problem: Im Gruppenraum ist, so die Annahme, der Strom ausgefallen, die beiden Feuerwehrmänner stehen im Dunkeln, können die Hand vor Augen nicht sehen und sich nur Schritt für Schritt im Schein der Taschenlampe vortasten.

 

Doch nun leistet die Wärmebildkamera den Rettern gute Dienste, wie Merzens Ortsbrandmeister Martin Kornhage den Vertretern des Samtgemeindekommandos und aus Rat und Verwaltung der Samtgemeinde erläutert. „Die Kamera ist ein Baustein für mehr Sicherheit“, sagt er und erklärt die Funktionsweise. Das Gerät funktioniert aufgrund der physikalischen Tatsache, nach der jedem Gegenstand und jedem Lebewesen Energie in Form von Infrarotstrahlung zu eigen ist. Diese Wärmestrahlung wird auf dem Display sichtbar gemacht und als kontrastreiches Schwarz-Weiß-Bild angezeigt. Und genau diese Bilder muss der Feuerwehrmann dann interpretieren. Das werde in Schulungen vermittelt.

 

Die beiden Vermissten im Kellerraum werden mithilfe der Kamera schnell gefunden, die Räume müssen nicht mehr Zentimeter für Zentimeter abgesucht werden. Die „Opfer“ sind als helle Konturen auf dem Display deutlich auszumachen: Der eine liegt am Boden, der andere steht in der Ecke, die Retter haben sie gefunden – „schnell und effektiv“, wie Martin Kornhage anmerkt.

 

Auch bei Bränden leistet die Kamera gute Dienste. Wiederum werden die unterschiedlichen Temperaturen am Einsatzort in kontrastreichen Bildern dargestellt. „So sind wir in der Lage, den Brandherd zu lokalisieren“, erklärt Kornhage. Auch Glutnester in Decken, Wänden und Böden ließen sich aufspüren, „die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind“. So kann der Wassereinsatz ganz gezielt auf den Brandherd gelenkt werden, ohne dass die Feuerwehr Decken und Wände aufreißen oder den kompletten Brandort unter Wasser setzen muss. Kornhage: „Das wiederum hilft, den Schaden zu minimieren.“

 

Bei technischen Hilfeleistungen – 160-mal rückten die Feuerwehren Merzen, Neuenkirchen und Voltlage 2013 aus – ist die Wärmebildkamera ebenfalls hilfreich, zum Beispiel bei Verkehrsunfällen, bei denen die Insassen aus dem Wagen geschleudert wurden und vermisst werden. Hier könne die Kamera bis 15 Minuten nach dem Unfall verlässlich anzeigen, ob die Sitze im Wagen besetzt gewesen seien. „Angezeigt wird die noch vorhandene Körperwärme auf den Sitzen“, so Martin Kornhage.

 

Nach Ansicht von Neuenkirchens Samtgemeindebürgermeister Martin Brinkmann optimiert die Wärmebildkamera die Sicherheit für Einwohner und Feuerwehrleute. Von einem „einsatztaktischen Vorteil“ sprach Gemeindebrandmeister Herbert Kempe. Er kündigte an, dass die Kamera selbstverständlich auch den Wehren in Neuenkirchen und Voltlage zur Verfügung stehe.

 

Die Einsätze der Feuerwehren würden immer vielfältiger, immer wieder müsse die technische Ausstattung verbessert werden, stellte Merzens Bürgermeister Gregor Schröder fest. Deshalb werde die Samtgemeinde Neuenkirchen ihre Wehren auch in Zukunft gut ausstatten, „denn das ist gut angelegtes Geld“.

 

Fotos und Text: Christian Geers

Link: www.noz.de