08.10.2016
Merzener und Ankumer feiern im Stil der Sechziger
Merzen. Upps! War diese unscheinbare Tür zum Merzener Feuerwehrhaus ein Slider? Ist also eine Zeitreise der Grund dafür, am Samstagabend bei Menschen in Flower-Power-Klamotten zwischen Prilblumen gelandet zu sein? Nein, die Feuerwehren Ankum und Merzen feiern ihre 50-jährige Freundschaft als 60er-Jahre-Party.
Und so ist es am Samstagabend dann eben doch nicht ganz so verwunderlich, in der fröhlich bunt geschmückten Halle Che Guevara zu begegnen, unter roten und orangenen Papierbällen, während der Heini aus Lorse zeitgemäße Musik spielt und Karl-Heinz Kenning einmal weniger Merzens stellvertretender Ortsbrandmeister ist, sondern mehr Hippie.
1966 gemeinsam Brand in Lechtrup gelöscht
„1966 gab es einen Großbrand einer Scheune im Ortsteil Lechtrup, bei 30 Grad im Schatten war es eh schon heiß“, blickt Eugen Rumker zurück. „Nach dem Löschen saßen wir gemeinsam auf einer Wiese unter dicken Eichen“, schildert der Ankumer Feuerwehrmann, wie die Idee zu einem gemeinsamen Fußballspiel gekommen sei. „Die Merzener haben in Ankum ein Tor geschossen, prima!“, lobt der 79-Jährige die befreundete Wehr. „Wir haben fünf geschossen“, schiebt er dezent, bescheiden und sehr leise hinterher. Auf Fußball folgt das Schießen, heute wird geboßelt „Auf 25 Jahre Fußball folgten zehn Jahre Schießen und seit 15 Jahren boßeln wir in vier Mannschaften“, blickt Martin Kornhage in seiner Ansprache im Feuerwehrhaus zurück. „Es gibt immer eine dritte Halbzeit, die Theoriephase mit Grill, Bier und Kameradschaft, unterm Strich eine gelungene Sache“, resümiert Merzens Ortsbrandmeister diverse Einsätze und Treffen. „Vor zehn Jahren waren das erste Mal unsere Frauen dabei“, erinnert er sich und dankt dem Schützenverein für den Thekendienst sowie den Frauen für die passende Dekoration der Party unter dem Motto „Die 60er-Jahre“.
„Nachbarschaftliche Hilfe funktioniert bestens“
„Danke für diese tolle Feier“, macht es Detert Brummer-Bange kurz. „Für die Feuerwehren insgesamt ist Kameradschaft wichtig und die nachbarschaftliche Hilfe der beiden Wehren funktioniert bestens“, freut sich Ankums Bürgermeister. „Wir haben hier ein Zusammenstehen von dem, was zusammengewachsen ist, das hat die Feuerwehr gut hinbekommen“, wird Gregor Schröder philosophisch. Vereine müssten zusammenhalten, ebenso Bürgermeister und Institutionen, sagt der Merzener Bürgermeister. „Eine Überlegung, die Feuerwehr abzuschaffen, weil ein Fahrzeug nicht angeschafft werden konnte, das darf es nicht geben“, bezieht er sich auf ein Vorkommnis aus alten Zeiten.
Samtgemeinde Neuenkirchen spendet Freibier
„Kameradschaft kann man nicht kaufen“, resümiert Schröder und verschenkt mit Grüßen von Neuenkirchens Samtgemeindebürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay und Fachbereichsleiter Andreas Lanwert 50 Liter Bier. Nicht nur dafür bedankt sich Ulrich Koddenberg, auch die Idee der Unterstützung durch den Schützenverein nimmt der Ortsbrandmeister der Feuerwehr Ankum gerne auf.
Bleibt am Schluss die Frage, ob eigentlich auch 1969 jemand dabeigewesen ist – in Woodstock.
Text: www.noz.de
Fotos: Björn Thienenkamp
26.09.2016
Ausbildung zum Truppmann
Voltlage. 58 Stunden
Ausbildung zum Truppmann 1 lagen hinter den 20 jungen Männern, die zur Prüfung ins Voltlager Feuerwehrhaus kamen. Erst Theorie, dann Praxis. Bestanden haben sie alle.
So richtig souverän und seriös sehen die 20 Feuerwehrneulinge in ihren schicken Uniformen aus, in denen sie an den Tischen im Besprechungsraum sitzen, die blaue Schirmmütze akkurat vor ihnen auf
dem Tisch liegend. Frank Finkemeier erklärt den Ablauf. „Man darf doch zehn Fehler machen?“, fragt ein Prüfling forsch. „Das ist jetzt gar nicht so wichtig“, kontert der Kreisausbildungsleiter.
„Probier es doch aus“, witzelt ein Kamerad. Und schon verteilt der 44-Jährige den dreiseitigen schriftlichen Leistungsnachweis TM I.
Auch Kettenkamper mit dabei
20 Fragen müssen beantwortet werden, vier Antworten sind jeweils vorgegeben. Mindestens eine Antwort ist richtig, es können aber auch mehrere sein. Der Nachwuchs aus den Samtgemeinden Fürstenau
und Neuenkirchen brütet. Warum zwei Kettenkamper dabei sind? „Die konnten an ihrer eigentlichen Prüfung nicht teilnehmen und wir helfen uns da im Kreis aus“, erklärt Finkemeier. Neben ihm
überwacht auch Dieter Dohm als Ausbildungsleiter der Samtgemeinde Neuenkirchen den Ablauf.
Ab in die Einsatzkleidung
Nachdem alle abgegeben haben wird in die Einsatzkleidung gewechselt und zum Gelände der Kehrmaschinenfabrik bema in Weese gefahren. In zwei Gruppen demonstrieren die jungen Kameraden einen
Löschangriff: Aussteigen, Pumpe abladen und zum Hydranten bringen, anschließen, Schlauch zum Verteiler legen, an den dann drei weitere Schläuche mit Spritzen angeschlossen werden. Wasser marsch!
Aus allen drei Rohren drückt das Wasser auf das vermeintliche Feuer. - Und alles wieder einpacken.
Zurück im Feuerwehrhaus und erneut umgezogen dann die Ansprachen. „Ich wünsche Euch, dass Ihr stets gesund und heile zum Einsatz und auch wieder nach Hause kommt, denn das Wichtigste ist die
eigene Sicherheit und die der Kameraden“, sagt Finkemeier. „Wir brauchen junge Leute“, freut sich Gemeindebrandmeister Herbert Kempe über den Nachwuchs. „Wenn es Probleme gibt, wendet Euch an
Eure Ansprechpartner“, bietet Reiner Berndsen als Fürstenaus Gemeindebrandmeister an.
Feuerwehren als Herzensangelegenheit
„Unsere Feuerwehren liegen uns am Herzen“, stellt Samtgemeindebürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay auch für die anwesenden Bürgermeister Bernhard Egbert aus Voltlage und Christoph
Lührmann aus Neuenkirchen sowie den nicht anwesenden Gregor Schröder aus Merzen klar, das sei auch etwa an dem modernen Fahrzeugbestand in Voltlage sichtbar. „Wir wünschen weiterhin eine gute
Zusammenarbeit“, sagt Rudolf Lühn als stellvertretender Bürgermeister der Samtgemeinde Fürstenau.
„Viele Grüße von Sonja Koopmann und Ursula Berens von der Firma bema“, übermittelt Ortsbrandmeister Richard Hölscher. „Einen Dank an die Ausbilder“, spricht Lehrgangssprecher Timo Schweers aus.
„Wir können noch Ausbilder gebrauchen“, schließt Dohm den geselligen Nachmittag.
ZUR SACHE
Die Ausbildung zum Truppmann 1 haben bestanden:
Michael Penno und Jonas Stöber (Berge), Melvin Binia, Jannes Brandt, Fabian Hagen, Timon Knocke, Lukas Holtkamp und Oliver Schröder (Fürstenau), Jonathan Gerweler (Schwagstorf), Axel Stöckel
(Vechtel), Patrick Hagen, Sven Langelage, Gustavo Rego-Barreiro (Neuenkirchen), Jonas Bokeloh und Timo Schweers (Merzen), Jens-Matthis Frehe, Niklas Garmann und Fabian Wulfern (Voltlage) sowie
Hannes Behnke und Bendix Buddemeyer (Kettenkamp).
Text: www.noz.de
Bilder: Björn Thienenkamp
26.02.2016
Ortskommando der Feuerwehr Merzen wiedergewählt
Merzen. Die alte Führungsriege ist auch die neue: Einstimmig haben die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Merzen das Ortskommando im Amt bestätigt. Einzige Änderung: Jens Wehlage ist neuer Sicherheitsbeauftragter, er löst Georg Gülker ab, der nicht erneut kandidiert hatte.
Rückblick: Merzens Ortsbrandmeister Martin Kornhage zählte in der Jahreshauptversammlung am Freitagabend im Feuerwehrhaus die Einsätze der vergangenen Monate auf. Er erinnerte an die Großbrände in Döllinghausen und Westeroden, die die Wehr besonders gefordert hätten. Er dankte allen Mitstreitern für ihren Einsatz.
Statistik: 65 Mitglieder zählte die Feuerwehr Merzen am 31. Dezember. 2015 ist sie zu elf Brandeinsätzen, 36 Hilfeleistungen und fünf Alarmübungen gerufen worden. 5564 Stunden sind nach Kornhages Worten in zwölf Monaten ehrenamtlich geleistet worden. Der Großteil entfalle auf die Brandeinsätze und die Gruppendienste.
Jens Wehlage gewählt
Wahlen: Bis auf die Position des Ortsbrandmeisters und seines Stellvertreters mussten alle weiteren Ämter in der Führung neu besetzt werden. Einzig Georg Gülker, seit 1981 in der Feuerwehr, seit 2001 im Ortskommando aktiv und zuletzt als Sicherheitsbeauftragter tätig, hatte sich entschieden, das Amt abzugeben. Zu seinem Nachfolger wählten die Mitglieder einstimmig Jens Wehlage. Für eine weitere Amtszeit wurden Thomas Bokeloh (Schriftführer), Heiner Hesselbrock, Thomas Menke (Gruppenführer Gruppe I), Wilfried Hesselbrock (Kassierer), Reinhard Wehlage (Gerätewart), Ewald Meyer (Gruppenführer Gruppe II), Matthias Pöttker (stellvertretender Gerätewart) und Christian Pöttker (Atemschutzgerätewart) gewählt.
Gute Zusammenarbeit
Grußworte: Gemeindebrandmeister Herbert Kempe rief die 141 Einsätze aller Feuerwehren in der Samtgemeinde Neuenkirchen in Erinnerung: 22 Brände, 116 Hilfeleistungen und drei Fehlalarme. Alle Aufgaben seien routiniert erledigt worden, was auch der guten Zusammenarbeit zu verdanken sei.
Neuenkirchens Samtgemeindebürgermeisterin Hildegard Schwertmann-Nicolay stellte mit Blick auf die Zahlen fest, dass alle Feuerwehren „Großes leisten, ohne viel Aufhebens zu machen“. Sie seien ein unverzichtbarer Bestandteil des Rettungswesens. Sie sagte zu, „dass die Politik auch weiter hinter den Feuerwehren stehen wird“. Mit anderen Worten: Sie werde auch künftig „Ausbildung und Ausstattung auf höchstem Niveau sicherstellen“. Merzens Bürgermeister Gregor Schröder merkte an, dass die Einsätze der Feuerwehr immer anspruchsvoller würden. Vor allem freue ihn, dass die Feuerwehr eine Vielzahl junger Mitglieder in ihren Reihen habe. Sein Wunsch: „Dass alle ein Leben lang in der Feuerwehr bleiben.“ Die gute Zusammenarbeit der Wehren untereinander hoben auch Neuenkirchens Ortsbrandmeister Berno Vorndieke und Voltlages stellvertretender Feuerwehrchef Frank Pohlmann hervor.
Ausblick: Im kommenden Jahr wolle die Merzener Wehr den Schwerpunkt auf die Ausbildung legen, kündigte Ortsbrandmeister Martin Kornhage an. Es werde einen zweiten Dienstabend für die Jüngeren geben, „da werden wir kompakt und gezielt ausbilden“.
Zum 50. Mal findet im Oktober das traditionelle Treffen der Feuerwehren Merzen und Ankum statt. Ausrichter ist Merzen. Zur Feier des Jubiläums ist an eine Tanzveranstaltung gedacht.
Termine: Die Freiwillige Feuerwehr Alfhausen richtet am Freitag, 29. April, den Verbandstag des Feuerwehrverbandes Altkreis Bersenbrück aus. Berge ist am Freitag, 17. Juni, Gastgeber des Seniorentages. Neuenkirchen richtet die Samtgemeindeübung aus.
Text: www.noz.de
Foto: Christian Geers